Chalk als wichtiges Hilfsmittel beim Klettern und Bouldern
Magnesia, in der Kletter- und Boulderszene besser bekannt als Chalk, wird seit den 70er Jahren als wichtiges Hilfsmittel bei beiden Sportarten verwendet. Das weiße Pulver besitzt die Fähigkeit, Feuchtigkeit aufzunehmen und folglich auch Schweiß zu binden. Hierbei hilft die Substanz, beim Sport einen guten Halt zu erzielen und die Verletzungsgefahr zu minimieren. Inzwischen gehört das Pulver zur Standardausrüstung von zahlreichen Hobby- und Profisportlern, sodass es gerne und häufig benutzt wird.
Die Zusammensetzung von Chalk
Das weiße Pulver beim Kletter- und Bouldersport besteht im Wesentlichen aus Magnesiumkarbonat bzw. MgCO3, wobei es zudem noch einen geringen Anteil an fest gebundenen Kristallwasser aufweist. Auch unter „Magnesia alba“ bekannt, besitzt das Pulver einen hygroskopischen Effekt. Dies bedeutet, dass es gerne und eigenständig Feuchtigkeit aufnimmt und bündelt. Je nach Sportart ist das Mittel in der Lage, unter anderem Schweiß an den Händen und anderen Stellen zu absorbieren. Während gelöstes Magnesiumkarbonat durch seine neutrale und basische Gegebenheit leicht sauren Handschweiß gut aufnimmt, versetzen einige Hersteller reines Magnesiumkarbonat mit einem zusätzlichen Trocknungsmittel. Da das weiße Pulver ungiftig ist, liegen keine gesundheitlichen Risiken bei seiner Verwendung vor. Jedoch sollte das Mittel nicht in größeren Mengen gegessen werden, da es Durchfall verursachen kann.
Ein wichtiges Utensil für zahlreiche Sportarten
Chalk als wichtiges Utensil für unterschiedliche Sportarten ist trotz seiner einfachen Zusammensetzung noch nicht lange in Gebrauch. Als das Mittel in Europa eingeführt wurde, standen ihm zahlreiche Gegner gegenüber. Diese brachten zwei zentrale Einwände gegen die Verwendung des Pulvers vor, da sie der Meinung waren, dass das Mittel zentrale Auswirkungen auf das Sportverhalten besäße. Einerseits beschwerten sich die damaligen Kletterer über das Pulver, da es den Sport wesentlich leichter macht und folglich ein künstliches Hilfsmittel ist. Andere Gegner wiederum behaupteten, dass zu viel Chalk für zu wenig Reibung bei den Griffen sorgen würde und diese folglich rutschig sein. Inzwischen hat sich das Pulver bei zahlreichen Sportarten als Standardausstattung bzw. -hilfsmittel etabliert, da es die Griffe rutschfester und folglich sicherer macht.
Die verschiedenen Arten von Chalk
Obwohl das Magnesiumkarbonat standardmäßig in Pulverform vertrieben wird, produzieren es die Hersteller in verschiedenen Varianten. Dadurch erhalten Sportler die Möglichkeit, sich ihre eigene Lieblingsversion auszusuchen. Die klassische Variante des Pulvers besteht in einer gepressten Würfelform. Dieser ist äußerst preiswert und somit auch für Anfänger und Hobbysportler erschwinglich. Für Hersteller besteht zugleich der Vorteil, dass sich die einzelnen Magnesiumwürfel gut stapeln und folglich transportieren lassen. Seifenpulver allerdings dient häufig als Bindemittel, damit die Würfel beim Transport nicht auseinanderbrechen. Da nicht der gesamte Würfel bei einer einzigen Klettertour benötigt wird, gibt der Sportler Bruchstücke von ihm in den Chalkbag. Ebenfalls haben sich die Formen Ein- und Mehrwegbälle, offenes Pulver, flüssig aus der Flasche und der Eco-Chalk für Spezialisten etabliert.
Chalk in Pulverform:
Liquid-Chalk:
Chalkball:
Chalk-Bag als Pflichtergänzung
Damit das weiße Pulver nicht herumstaubt oder sich ungewollt verstreut, verwenden Kletterer und Boulder standardmäßig den sogenanntn Chalk-Bag. Vor allem beim Indoorklettern bzw. -bouldern schreiben die einzelnen Hallenbesitzer den Sportlern vor, die Taschen zu verwenden, damit das Pulver nicht willkürlich verbreitet wird. Dabei sollte der Bag nicht auf die Matten gelegt werden, da das Verletzungsrisiko steigt. Chalk-Bags werden ebenso in verschiedenen Varianten vertrieben. Kleine, simple Bags bieten ausreichend Platz für das Pulver, während größere Modelle zahlreiche Extras besitzen. Wichtig dabei ist eine ausreichend große Handöffnung, damit das Pulver gut zugänglich ist. Zugleich sollten sich die Taschen gut verschließen lassen, wobei der Großteil der Modelle über einen Kordelzug als Verschluss verfügt.
Gelegentliche Säuberung der Griffe ist Pflicht!
Obwohl Chalk Klettern und Bouldern wesentlich leichter macht, besitzt es auch einen zentralen Nebeneffekt. Das Pulver dient dazu, den Schweiß auf der Haut zu absorbieren und somit festere Griffe zu erzeugen. Da das Pulver wie feiner Sand direkt zwischen Hand und Fels liegt, bleibt die Haut zwar trocken und hart. Allerdings verbleibt das Pulver dabei häufig an der Angriffsstelle, wodurch die Rauigkeit der Griffe abnimmt. Gerade Outdoor an den Felsen kommen diese Rückstände einer massiven Umweltverschmutzung gleich. Folglich muss das Magnesiumkarbonat wieder entfernt werden, um die Rauigkeit der Griffe wiederherzustellen. Um das Pulver zu beseitigen, wird jedoch meist nur eine Zahnbürste und Wasser benötigt, da diese die Chalkschichten schonend und zugleich effektiv entfernt.