Nach den ersten ernsthaften Boulderversuchen in der Halle stellen sich einige Fragen. Wie werde ich schnell besser? Welches Training passt am besten und wie verdammt können sich die fortgeschrittenen Boulderer an diesen kleinen Griffen festhalten? Die Ungeduldigen unter uns fragen sich: Wie kann ich schnellstmöglich besser bouldern?
Heute tragen wir die wichtigsten Themen für Anfänger zusammen, sodass du einen Schnellstart hinlegen und alle anderen in der Halle beeindrucken kannst.
Fortschritte lassen glücklicherweise nicht lange auf sich warten. Du wirst – bei regelmäßigem Training – die ersten Meilensteine und Projekte schnell bewältigen. Je nach Körpertyp schneller oder langsamer, aber das ist ein anderes Thema.
Wenn du nun weiter am Ball bleibst und dich verbessern willst, gibt es einiges an Training und Investitionen um die du nicht drum herumkommst, wenn du verletzungsfrei und erfolgreich Bouldern willst.
Aufwärmen, aufwärmen, aufwärmen
Ein Ziehen in der Muskulatur, entzündete Sehnen, schmerzende Gelenke und Finger, …
All das lässt sich durch das richtige Warmup entsprechend vorbeugen. Du darfst nie vergessen: Bouldern ist für deinen Körper eine Maximalkraftbelastung! Es wirken extreme Kräfte auf deine Sehnen und Bänder und du hängst teilweise mit einem durch Hebelkraft bewirktes, vielfaches Körpergewicht in einzelnen Gelenken und Fingergliedern. Wenn du sowieso nur ein Gelegenheitssportler bist, ist das Aufwärmen für dich der wichtigste Teil, um weiter Spaß an deinem Körper zu haben. Ansonsten kann das Bouldern ein abruptes Ende nehmen und das wollen wir alle nicht.
Investiere 20-30% der Zeit deines Aufenthalts in dein Warmup. Gehe nicht direkt an dein Limit, sondern klettere erst viele kleine Routen. Dehne dich, mobilisiere deine Gelenke und aktiviere dein Nerven-, sowie Herzkreislaufsystem. Immer wieder treffe ich auf übermotivierte Boulderer die das eben nicht tun und entsprechend über regelmäßige Schmerzen klagen.
Ein detailliertes Programm findest du hier.
Equipment
Meinen ersten Flash hatte ich nicht, als ich eine Boulderroute beim ersten Versuch schaffte, sondern als ich gute Kletterschuhe benutzte. Anfangs hatte ich immer Leihschuhe aus der Halle. Irgendwann kam ich an einer Route einfach nicht weiter. 30-40 Versuche investierte ich, ohne Chance auf irgendeine Besserung. Dann bekam ich von einem Kletterkollegen den Vorschlag seine Schuhe zu benutzen, welche mir optimal passten. Die selbige Wand die mir gerade noch die Fingerglieder aus den Händen zog, konnte ich jetzt fast mühelos hochlaufen. Schuhe sind enorm wichtig und sorgen dafür, dass du die Kraft aus den Händen und Armen in die Beine verlagern kannst. Des Weiteren fühlst du dich einfach viel sicherer und hast nicht ständig das Gefühl abzurutschen. Welche Schuharten es gibt haben wir in einem anderen Artikel beleuchtet.
Bei Hosen ist lediglich zu beachten, dass du genügend Bewegungsfreiheit darin hast und diese deine Beweglichkeit in der Hüfte nicht einschränken. Du solltest quasi dein linkes Bein noch hinter dein rechtes Ohr bekommen, ohne dass die Hose es nicht zulässt (das ist natürlich übertrieben dargestellt – wenn du es dennoch schaffst, Hut ab!).
Auch empfehle ich lange Hosen, denn Schrammen holt man sich leicht an den rauen Boulderwänden und erst recht am Fels.
Technik, Beine und Standardbewegungen
Mit dem richtigen Equipment ist es dir dann auch wirklich möglich auf deine Technik zu achten. Meistens sind Leihschuhe leider so schlecht, dass du noch sehr viel Kraft aus den Armen holen musst und die Tritte nicht wirklich nutzen kannst. Hast du erst einmal ordentliche Schuhe, konzentriere dich extrem darauf auf jedem Tritt maximal zu stehen. In deinen Beinen hast du wesentlich mehr Kraft und kannst so deine Finger für die wirklich schwierigen Stellen schonen. Viele Boulderer schaffen Probleme nicht einzig und allein, weil sie sich zu sehr auf ihre Hände und Arme konzentrieren, anstatt die Kraft aus Füßen und Beinen zu holen.
Wenn du das verinnerlicht hast, lerne Standardbewegungen und Techniken wie: Eindrehen, Heel- und Toehooks, versch. Griffarten, den Deadpoint finden und nutzen, sowie deinen Körperschwerpunkt zu kontrollieren. Die einzelnen Standardbewegungen und Techniken dröseln wir in einem unserer Videos nochmal genau für dich auf.
Bouldern ist ein Gemeinschaftssport. Tausche dich hier mit fortgeschrittenen Boulderern aus und lerne von Ihren Fähigkeiten. Achte darauf, dass deren Physis dir sehr ähnelt, denn ist jemand 10cm größer oder kleiner als du, kommt er wahrscheinlich mit für dich absolut unpassenden Strategien zum Ziel.
Wie du unterstützend zum Bouldern trainieren solltest haben wir in einem anderen Beitrag zusammengestellt. Schau rein!
Mit diesen Anfangstipps wirst du definitiv schon wesentlich weiterkommen. Probiere es aus und lass uns mit einem Like wissen, ob es dir geholfen hat.