Lead, Speed, Bouldern – ein olympischer Dreikampf

Wahnsinn! Bouldern wird nicht mehr lediglich in landesweiten oder internationalen Wettkämpfen ausgetragen, Bouldern wird olympisch! Neben zwei anderen Disziplinen im Klettern hat Bouldern weltweite Beliebtheit gefunden. Wie genau das dann aussieht, kannst du hier nachlesen!

Sportklettern ist eine der fünf zusätzlichen Sportarten, die dem IOC für die Aufnahme in die Tokyo 2020 Games vorgeschlagen wurden. Jeder Kletterer muss in allen drei Disziplinen (Lead, Bouldern und Speed, die normalerweise separat ausgetragen werden) an den Start gehen. Die endgültige Rangliste wird durch die kombinierten Ergebnisse der drei Disziplinen bestimmt. Klassischer Dreikampf!

Die Kletterer treten in drei Disziplinen an: Vorstiegsklettern, Bouldern und Speedklettern.

Schnelligkeit gewinnt – Speedclimbing

Das Speedclimbing ist ein Sprintrennen, bei dem es auf Sekundenbruchteile ankommt. Speedclimber klettern eine feste Route an einer 15 Meter hohen Wand mit Griffen (Die Kletterer werden im Voraus über die genaue Anordnung der Griffe informiert). Die besten  können hierbei eine 10-15 Meter hohe Wand in weniger als sechs bis acht Sekunden erklimmen. Diese der drei Disziplinen unterliegt der größten Kritik, da die Routen einerseits extrem leicht sind und die Schnelligkeit andererseits nicht dem wirklichen Spirit des Kletterns entspricht.

Lead Climbing/ Vorstiegsklettern

Lead Climbing oder Vorstiegsklettern ist ein Höhenwettbewerb innerhalb eines festgelegten Zeitrahmens, bei dem die Kletterer ein Sicherungsseil anbringen und einen festen Kurs an einer Wand über 12 Meter bewältigen.

Da sich die Sportler bei dieser Kletterart am längste an der Wand befinden, ist die Ausdauer ein Schlüsselfaktor für Sieg oder Niederlage. Da die Route zu schwer ist, um vom Anfang bis zum Ende mit voller Geschwindigkeit zu klettern, erfordert das Lead Climbing verschiedene technische Fertigkeiten, um diese mit höchster Effizienz zu bewältigen. Belastbarkeit und Taktik sind für diese Art des Kletterns entscheidend.

Physisches Schach – Bouldern

Die Routen im Bouldern sind die schwierigsten, intensivsten und instabilsten aller drei Disziplinen.

Beim Bouldern klettern die Teilnehmer feste Routen an einer bis zu 5 Meter hohen Wand. Die Kletterer haben die Möglichkeit, innerhalb eines festgelegten Zeitrahmens von 4 Minuten, so viele Versuche wie möglich durchzuführen. Daher ist gerade Effizienz im Umgang mit der Route extrem wichtig, um nicht unnötig Kraft zu verschwenden. Da eben das Lesen der Route und das Ausarbeiten der besten Bewegungen der Schlüssel zum Sieg ist, wird Bouldern manchmal als physisches Schach bezeichnet.

Die Punkte werden beim Erreichen der Bonus- und Topgriffe vergeben, wobei ein Bonusgriff quasi ein Zwischenziel und der Topgriff das Endziel darstellt. Die genaue Vergabe der Punkteverteilung ist aber noch in Klärung und noch nicht offiziell bekannt.

Geschichte – Ursprünge des Wettkampfs

Der Ursprung des Sportkletterns geht auf sowjetische Wettkämpfe die in den späten 1940er Jahren auf Naturfelsen ausgetragen wurden, zurück. Ab den 1980er Jahren nahmen die Wettbewerbe in Europa zu, wie z.B. der erste Vorstiegswettbewerb in Italien 1985 oder ein Indoor-Wettbewerb in Frankreich.

In den 90er Jahren fanden internationale Wettbewerbe außerhalb Europas statt, wie z.B. in Japan und den USA, und es wurden die Kletter-Weltmeisterschaften – die Weltmeisterschaft und die Weltjugendmeisterschaften – ins Leben gerufen. Ursprünglich gab es nur zwei Disziplinen, Lead und Speed, wobei das Bouldern Anfang der 90er Jahre hinzukam.

Von Anfang an waren japanische Kletterer in Wettkämpfen aktiv und belegten im Bouldern in der weltweiten Einzelwertung drei Mal die Spitzenposition bei den Männern und vier Mal bei den Frauen. Auch Japans Mannschaftswettbewerb war erfolgreich: 2014 und 2015 belegten sie zwei Jahre in Folge den ersten Platz der Nationalmannschaftswertung im Bouldern. Japan in Tokio zu bestreiten wird natürlich eine große Herausforderung, aber unsere Deutschen Mädels und Jungs werden das schon wuppen – da bin ich mir sicher! Hier erfährst du wer perspektivisch für 2018 eingeplant wird.

Wir sind gespannt wie sehr sich das Klettern und Bouldern hinsichtlich der Beliebtheit und Aufmerksamkeit der breiten Masse verändert. Wir glauben, dass gerade das Bouldern 2018 nochmal einen starken Boom verzeichnen wird. Darauf freuen wir uns natürlich!

Deine Meinung ist uns wichtig: Wird diese mediale Aufmerksamkeit Bouldern und Klettern Vorteile bringen oder siehst du auch mögliche Nachteile? Lass uns deine Meinung in einem Kommentar unter dem Beitrag da.

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