Was ist Bouldern?

Beim Bouldern und Sportklettern geht es darum, Felswände oder künstlichen Kletterwände so schnell wie möglich zu erklimmen. Der Unterschied zwischen den beiden Sportarten liegt darin, dass man beim Bouldern keinen Klettergurt trägt und auch kein Kletterseil zur Verfügung hat. Dementsprechend wird es nur in Höhen betrieben, wo man ohne große Verletzungsgefahr jederzeit abspringen kann. Die sogenannte „Absprunghöhe“. Das sind normalerweise 3 bis 4 Meter. Klettersport hingegen ist auch in etwas größeren Höhen möglich, da man durch den Gurt vor einem Sturz geschützt ist. Bei Wettkämpfen stellt der Bouldersport eine Teildisziplin des Sportkletterns dar. Ein weiterer Unterschied besteht bei den Regeln/ Empfehlungen der einzelnen Sportarten. Die Drei-Punkt-Regel, welche vorsieht, dass zu jedem Zeitpunkt mindestens drei Körperteile die Kletterwand berühren, existiert ausschließlich beim Klettern. Dadurch sind auch die Bewegungen und Bewegungsabläufe bei beiden Sportarten sehr unterschiedlich. Um es in anderen Sportarten auszudrücken: Bouldern ist der Hürdenlauf (Kurz, dynamisch und kraftvoll) und Klettern der 400-Meter Lauf (Gleichmäßig, kraft-effizient und ausdauernd).

Der Ursprung

Es ist schwer einen genauen Ursprung zu definieren, da der Mensch schon früh Felsen bestieg, um z.B. nach Tieren, etc. Ausschau zu halten. Erhöhte Positionen hatten oft einen strategischen Vorteil, weshalb auch im Mittelalter oft Felsen bestiegen wurden.

Die Entstehung des Sportes

1864 bestieg Schandauer Turner den Falkenstein in der sächsischen Schweiz, was die erste sportlich motivierte Besteigung eines Felsen darstellte. Zu dem Zeitpunkt war der Sport jedoch noch sehr unbekannt. Erst ab den 1920er Jahren wurde der Sport durch neue technische Innovationen populärer. Man konnte nun mit der entsprechenden Ausrüstung nahezu alle Felswände bezwingen.

Der Ursprung des Boulderns als eigene Disziplin

Die ersten Anfänge gab es ca. 1890, wo in Frankreich Sandfelsen in Wäldern bestiegen wurden. Der Bouldersport wurde vor allem durch John Gill geprägt. Er entwickelte neue Klettertechnicken und kombinierte diese mit Elementen aus dem Geräteturnen. Dabei verwarf er auch die oben genannte Drei-Punkt-Regel. So entstanden flüssigere Bewegungen, bei denen man den Schwung aus den vorherigen Aktionen mitnutzt. Des Weiteren wurde in diesem Zusammenhang die Verwendung von Chalk eingeführt, welches heute in mehreren Sportarten zur Verbesserung der Grifffestigkeit an den Händen benutzt wird.

Heute

Das Klettern ist heute auch als Freizeitsport relativ populär und wird überwiegend in Kletter- und Boulderhallen an künstlichen Wänden praktiziert. Außerdem werden an natürlichen Felswänden oft künstliche Griffe angebracht, so dass auch unerfahrenere Kletterer das Gefühl erleben können, an einer natürlichen Wand hochzuklettern. Aktiv gibt es ca. 400.000 Kletterer in Deutschland, welche den Sport regelmäßig ausüben. Daneben werden Kletterhallen oft von z.B. Schulklassen an Wandertagen oder an Geburtstagen besucht. Es gibt seit 1991 eine Kletterweltmeisterschaft, welche alle zwei Jahre ausgetragen wird. Seit 2001 ist dort auch Bouldern als Disziplin vertreten. Neben der Weltmeisterschaft gibt es in Deutschland auch die Boulder Bundesliga. Diese besteht sowohl bei den Damen als auch bei den Herren aus 2 Ligen. Jeder Sportler kann entsprechend der Selbsteinschätzung seiner eigenen Leistungen selbst entscheiden, in welcher Liga er sich einträgt. Entsprechend der Schwierigkeit und dem Fortschritt bei einem Boulder bekommt der Sportler Punkte, welche am Ende für die Plazierung entscheidend sind. Es gibt 2018 insgesamt 11 Veranstaltungen in Deutschland, 9 davon gehen in die Gesamtbewertung ein. Bei den olympischen Spielen 2020 in Tokio werden die beiden Sportarten erstmalig eine olympische Disziplin darstellen.

Unsere Beobachtung und die Einschätzung vieler Experten bestätigt: Bouldern entwickelt sich zu einer Sportart mitten in unserer Gesellschaft und ist bald nicht mehr wegzudenken.

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